Aus dem Editorial:
Dies Heft hat bewußt ‘nur’ den Masochismus zum Thema, unter dem Film — und Fotografie — betrachtet werden. Die Einschränkung (d.h. Ausgrenzung des Sadismus) eröffnet zwei Perspektiven: Einmal, den Gedanken einer von der sadistischen unterschiedenen masochistischen Ästhetik? aufzugreifen und ihrer Gestaltung im Film, im Kino nachzufragen, zum anderen, dem populären Verständnis einer natürlichen oder sozialen Affinität des Weiblichen zum Masochismus nachzugehen. Die Frage, ob die patriarchale Gesellschaft einen Masochismus der Frau produziert und sich durch ihn erhält — »Die Macht der Männer ist die Geduld der Frauen« — betrifft zentral die ideologischen Strategien des Unterhaltungskinos.
Inhaltsverzeichnis / Editorial als PDF
Inhalt
- K.A.: Nachrichten
- Christine Noll Brinckmann: Selbstverleugnung als autonomer Akt. Beobachtungen zu Anthony Manns Film „Raw Deal“ (1948)
- Lucie Herrmann: Louise Brooks. 14.11.1906 – 8.8.1986
- Heike Hurst: Bildliche Verkörperung Frida Kahlos. Ein Gespräch mit Ofelia Medina zu dem Film „Frida, naturalezza viva“
- Friedrich P. Kahlenberg: „Mädchen in Uniform“ gut – „Das blaue Licht“ sehr schlecht. Zu einem „Kino-Tagebuch“ von Camilla Jelinek „
- Gertrud Koch und Heide Schlüpmann: Der Mensch in Unordnung. Gespräch mit Lina Wertmüller über ihren Film „Pasqualino Settebellezze“
- Gertrud Koch: Die masochistische Lust am Verkennen. Zur Rolle der Hörwelt in Max Ophüls’ Film „Letter from an unknown Woman“ (1948)
- Renate Lippert: Ein Millimeter schmerzfreie Zone. Valie Exports „…Remote…Remote“
- Renate Lippert: Literaturhinweise zum Thema Masochismus
- Gabriele Muschel: Erinnerungen oder die Verfolgung. Fotografien aus den Jahren 1977-1985
- Heide Schlüpmann: Das Ende der Verführung
- Heide Schlüpmann: Queen Kelly
- Heide Schlüpmann: Vorwort
- Gaylyn Studlar: Schaulust und masochistische Ästhetik
- Dagmar Ungureit: „Desperately Seeking Susan“ – Die Geschichte einer Emanzipation?