63 badengehen

Aus dem Editorial:
Mit dem vieldeutigen und gerne auch provokativen Titel Badengehen haben wir eine weit gesteckte Arbeitsplattform eröffnen wollen, zur Auseinandersetzung mit der Situation des Films angesichts der neuen Medien und dem Stand von Feminismus in Gesellschaft und Wissenschaft. Vieles ging im Laufe von 25 Jahren Frauen und Filmen in Frauen und Film und außerhalb von Frauen und Film baden bzw. zu Ende: Feminismus scheint Geschichte geworden, zeitgemäß wäre es Gender Studies zu betreiben; die Frauen als historische Kategorie sind verloren gegangen, vielleicht existieren sie noch als Privatrest im marginalisierten Alltag, zeitgemäß könnte man von Konstruktionen von Weiblichkeit sprechen. Und mit dem Film und dem Kino steht es auch nicht besser, so scheint es, so heißt es: eine Sprache steht nicht mehr zur Verfügung, eine auf klare Angriffspunkte ausgerichtete Praxis der Kritik ist nicht mehr selbstverständlich, historisches Bewußtsein ist vielleicht nicht mehr oder nicht mehr in der Weise relevant, wie es einmal der Fall war. Und überhaupt: heute gibt es Medien. Frauen und Film dagegen: nicht gender, nicht feminist und nicht media – hoffnungslos überholt? (Marie-Hélène Gutberlet)

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Inhalt

  • Marie-Hélène Gutberlet: Baden im Tschad
  • Eva Heldmann: »Duméla Ladies!«
  • Ute Holl: »A Mechanism Capable of Changing Itself« Zu Maya Derens Kinotheorie
  • K.A.: Das Projekt »Kinothek Asta Nielsen«
  • K.A.: Die Redaktion hat erhalten
  • K.A.: Experimentalfilme von Frauen neu im Verleih der Freunde der Deutschen Kinemathek
  • K.A.: Internationales Filmsymposion – Germaine Dulac
  • K.A.: Notizen zu Film und Kino
  • K.A.: Retrospektive Chantal Akerman
  • K.A.: Sandra Lahire (1951-2001)
  • K.A.: Was ist wichtig am feministischen Filmdiskurs? Ein kurzer Bericht von einer neuen Arbeitsgruppe in Wien
  • Heike Klippel: Wiederholung, Reproduktion und Kino
  • Sabine Nessel: Der Verlust (des subjektiven Faktors). Feministische Theorie und Kultur im Fundus der Erinnerungsbilder
  • Laura Padgett: Fremd bleiben
  • Nora Abdel Rahman: Die Maschine des Kinos: Eine Expedition zum dunklen Kontinent
  • Veronika Rall: Das Unbehagen in den Multiplexen. Zur Veränderung der Kinolandschaft aus ästhetischer Perspektive
  • Heide Schlüpmann: Die Erzählerin. Eine Rückkehr zur psychoanalytischen Filmtheorie
  • Stefanie Schulte Strathaus: Der Sprung der Lemminge im Rhythmus der Wiederholung. Sharon Sanduskys Film »C’mon Babe« (»Danke schön«)
  • Monika Schwitte: Film als Kunst
  • Nicole Wolf: »Portraits of Belonging«

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